Ditte Charpentier (24)
“Nach der mittlereren Reife habe ich drei Jahre lang auf verschiedenen Biohöfen im Ausland gearbeitet. Ich kam also aus einem sehr aktiven Leben. Ich würde es nicht schaffen, von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr auf Schulbänken zu sitzen. Und hier am Warmonderhof sind Theorie und Praxis im Gleichgewicht. Das ist für mich perfekt.“
“Zusammen mit andern einen Hof zu betreiben, bedeutet mehr Freiheit“
Ditte Charpentier (24) ist zum Zeitpunkt des Gesprächs im dritten Lehrjahr am Warmonderhof. Sie hat sich für die Spezialisation Milchviehhaltung entschlossen.
“Nachdem ich drei Jahren über WWOOF auf verschiedenen Biohöfen gearbeitet habe, hatte ich das Bedürfnis mein Wissen zu vertiefen. Ich wollte mehr wissen über meine Arbeit. Und weil ich der Meinung bin, dass wir besser für unseren Boden, für unsere Tiere und für unsere Lebensumgebung sorgen müssen, wurde ich schon bald beim Warmonderhof fündig, weil das die einzige Schule ist, wo man in dieser Art und Weise ausgebildet wird.
Ich möchte ganz bestimmt keinen Job auf einem Zweihundertkühebetrieb. Ich habe mich für eine andere Art der Viehhaltung entschieden. Oder eigentlich für den Gemischtbetrieb. Mir macht dabei die Milchviehhaltung am meisten Spaß. Ich finde es cool, wenn man seine Kühe komplett vom eigenen Betrieb ernähren kann, mit eigenem Futterbau und eigenem Stroh, wo der Mist wieder verwendet wird auf den Ackerflächen. Diese Wechselwirkung, das gefällt mir total, dass das möglich ist.
Viele Möglichkeiten, um Unternehmersfähigkeiten zu entwickeln
Es gibt am Warmonderhof viele Möglichkeiten, sich zu einer unternehmerischen Landwirtin zu entwickeln. Im dritten Lehrjahr macht man zum Beispiel ein Jahr lang Praktikum in einem Betriebszweig. So kann man erfahren, was es bedeutet, seine „eigene“ Kühe zu haben. Mir gehören die Kühe natürlich nicht, aber es fühlt sich trotzdem so an. Das ist natürlich nur möglich weil man hier auch wohnt. Man macht sein Praktikum bei den Kühen, man wohnt neben den Kühen und man hat sogar Theoriestunden bei den Kühen im Stall oder auf der Wiese. Man wird wirklich bekannt mit dem Bauernleben, weil man es eben täglich selbst macht. Da ich jetzt im dritten Lehrjahr bin, und hier schon drei Jahre rumlaufe, fühle ich mich immer stärker mit dem Betrieb verbunden. „Learning by doing“, das ist es. So ist es möglich mehr Verbindung und Vertiefung in der Ausbildung herzustellen.
Sich die Freiheit nehmen für eine Auszeit
Mich beschäftigt meine Zukunft sehr. Mir würde es sehr gefallen, eine eigene Hofgemeinschaft aufzubauen (Community Farming), wo jeder und jede die Verantwortung für einen eigenen Betriebszweig hat. Ich möchte mit Leuten zusammenarbeiten, das macht mir Spaß. Ich bin mehr interessiert an Futterbau als an Feldgemüse. Wenn es dann jemand gibt, der gerne Gemüse anbauen möchte, kann das von demjenigen gemacht werden.
Mein Halbjahrespraktikum im zweiten Lehrjahr habe ich an der Plaw Hatch Farm in England absolviert, auch eine Hofgemeinschaft. Es gab jemand der verantwortlich für den Ackerbau war, jemand für die Milchviehhaltung, und andere für das Gemüse, für die Käserei und für den Hofladen. Da habe ich erfahren können, wie angenehm es ist, wenn man zusammenarbeitet und einander helfen kann. Und so kann man sich auch immer mal wieder eine Auszeit gönnen. Ich muss nicht unbedingt sieben Tage die Woche arbeiten, aber wenn man alleine einen Milchviehbetrieb bewirtschaftet, ist das leider die Realität. Wenn man sich in eine Kooperation begibt, bietet das die Freiheit auch mal vom Hof weg zu gehen, weil man eben nicht der Einzige ist.“
Der Warmonderhof hat monatliche Tage der offenen Tür. Interessieren Sie sich für die Möglichkeiten, die Sie an unserer Schule haben? Werfen Sie bitte einen Blick in unsere Agenda für den nächsten Tag der offenen Tür.