Joram van Kaam (20)
“Wenn man am Warmonderhof eintrifft, bekommt man sogleich das Bauernhofgefühl. Man lernt hier sehr viel Verschiedenes: über Gesundheit und Ernährung, Gemüsebau und Ackerbau und Milchviehhaltung. Man bekommt am Warmonderhof ein stabiles Grundgerüst verpasst.“
“Ich möchte später eine Hofgemeinschaft mit Kühen, Ackerbau, Gemüsebau, Hofverarbeitung, Naturpflege und Landschaftsschutz“
Joram van Kaam (20) ist zum Zeitpunkt des Gesprächs im dritten Lehrjahr der Warmonderhof-Ausbildung. Er macht die Ausbildung Betriebsleiter:in Demeter-Hof.
„In meiner Großfamilie gibt es einen Onkel mit einem Milchviehbetrieb und einen mit einer Gärtnerei. Seit ich zehn Jahre alt bin, arbeite ich bei ihnen. So war es eigentlich selbstverständlich, mal einen Tag der offenen Tür am Warmonderhof zu besuchen. Nach drei Jahren in der Ausbildung, kann ich mit Sicherheit sagen, dass mir der Gemischtbetrieb wirklich nah am Herzen liegt. Ich betrachte den Hof als einen Organismus, der sich selbst erhalten können muss. Ein Organismus in dem die Kühe den Mist für die Pflanzen liefern, und die Pflanzen das Futter für die Tiere bilden. Der Landwirt muss so nicht viel von außerhalb hereinbringen, stattdessen werden betriebseigene Kreisläufe gebildet. Darüber hinaus möchte ich einen kleinen Gemüsebauzweig auf dem Betrieb. Aber meine Leidenschaft gilt den Kühen. Man arbeitet mit lebendigen Tieren und man bekommt viel zurück so wie Käse, Milch und Fleisch.
Einen landwirtschaftlichen Betrieb betrachte ich als einen Organismus
Ich würde auch gerne meine Produkte weiterverarbeiten. Es ist schön etwas vom Anfang bis zum Ende herzustellen: von der Milch zum Käse, von der Tomate zur Soße, von den Chilis zum Sambal. Denn ich liebe nämlich gutes Essen und Kochen! Oft entscheide ich mich für ein Land und koche dann nach entsprechenden Rezepten. Paella aus Spanien, Curry aus Indien, Nudeln aus Italien. Dabei verwende ich bevorzugt Produkte die am Warmonderhof angebaut oder produziert wurden. Denn ich habe den Unterschied kennengelernt, wenn es um Qualität und Geschmack geht. Produkte die in Ruhe wachsen konnten, schmecken einfach besser. Und Käse von der Milch von einer Herde, statt Mischmilch von Hunderten von Kühen, schmeckt sogar viel besser!
Kühe müssen frei rumlaufen
Ich sehe meine Zukunft im Ausland, weil es da mehr Platz gibt. Kühe müssen in Wäldern laufen können und auf offenen Naturweiden. Ich möchte Naturpflege und Landschaftsschutz in meinem Betrieb integrieren. Ich sehe das als untrennbar verbunden mit der Landwirtschaft. Ein Gemischtbetrieb mit Hofverarbeitung bedeutet aber, dass ich in Zukunft mit mehreren Menschen zusammenarbeiten werde. Aber das macht Spaß. Dass man dann mit etwa zehn Leuten zusammen wohnt und arbeitet in einer Hofgemeinschaft. Jede und jeder in seinem oder ihrem Betriebszweig. Und so bildet man mit diesen Menschen auch wieder einen Organismus, eine ausgewogene Gesamtgestallt.”
Der Warmonderhof hat monatliche Tage der offenen Tür. Interessieren Sie sich für die Möglichkeiten, die Sie an unserer Schule haben? Werfen Sie bitte einen Blick in unsere Agenda für den nächsten Tag der offenen Tür.